Regelmäßige Leser meines Foto-Blogs werden bereits festgestellt haben, dass ich durch aus ein Faible für die sogenannten Randsportarten habe. Glücklicherweise gibt es hier im Köln-Bonner Raum jede Menge interessanter Angebote von Sportarten, die in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Somit ergibt sich auch immer mal wieder die Gelegenheit, einen Blick über den Tellerrand zu werfen.
Dass dies durchaus spannend sein kann, durfte ich am vergangenen Samstag wieder einmal feststellen, als ich in Köln bei den Damen der Cologne Indians zu Gast war. Die Indians spielen Lacrosse – eine Sportart, die hierzulande größtenteils höchstens dem Namen nach bekannt sein dürfte und mit der ich bisher auch überhaupt nichts zu tun hatte. Also eine gute Gelegenheit, sich die Sache einmal genauer anzusehen, zumal das angekündigte Spiel gegen die Paderborn Hornets den Abschluss einer gelungenen Saison markieren sollte.
Ausgestattet mit ein paar grundlegenden Lacrosse-Kenntnissen, die ich mir im Internet zusammengesucht hatte*, versuchte ich nun also, dem Spiel zu folgen und die aus meiner Sicht interessantesten Szenen fotografisch festzuhalten. Jede Sportart ist anders und jede – zumindest jede, die ich bisher fotografiert habe – hat ihren besonderen Reiz. Allerdings gibt es genauso bei jeder Sportart spezielle fotografische Schwierigkeiten, mit denen es klarzukommen gilt.
Meine Erkenntnisse bezüglich Lacrosse aus Fotografen-Sicht möchte ich hier auf ein paar wenige Punkte eindampfen:
- Der Spielball ist verdammt klein und die Ballweitergabe kann sehr schnell passieren. Somit stellt sich dem geneigten Fotografen/Zuschauer immer mal wieder die Frage: „Wo ist eigentlich der Ball?“ Zudem wird der Ball gemeinerweise auch noch von den Spielern im Schläger (Crosse) versteckt, was die Sache nicht gerade besser macht…
- Vielleicht hänge ich mich jetzt ein wenig weit aus dem Fenster, aber verglichen mit anderen Ballsportarten (damit meine ich nicht nur Rugby) sind die Zweikämpfe bei den Damen relativ harmlos und unspektakulär. Hier muss man schon gut aufpassen, um ein wenig Action zu erwischen.
- Die Schläger sind eigentlich immer im Weg. Entweder, eine Spielerin hält sich das Ding vors Gesicht oder in ein eigentlich gutes Foto einer interessanten Szene ragen aus allen möglichen Richtungen von den Bildrändern völlig unmotiviert haufenweise andere Schläger ins Bild. Das erhöht den Ausschuss an Fotos ganz gewaltig – zumindest wenn man einen gewissen Anspruch an die Bildästhetik stellt. Zusammen mit dem als erstes genannten Punkt ist es schon recht schwierig, die goldene Regel mit dem Gesicht und dem Ball umzusetzen.
Vielleicht liest ja der eine oder andere Lacrosse-Fotograf hier mit und kann seine Sicht der Dinge im Kommentarbereich beschreiben. Möglicherweise sind dies ja typische Probleme eines Lacrosse-Unerfahrenen 🙂
*Fußnote
Liebe Sportvereine – und damit meine ich nicht speziell die oben genannten, sondern es betrifft meiner Ansicht nach sehr viele Clubs des Amateurbereichs: Ich weiß, dass bei Euch die allermeisten Aufgaben von Freiwilligen erledigt werden, die das in ihrer Freizeit tun und dafür auch keine Bezahlung erhalten. Dafür zolle ich allen Ehrenamtlichen meinen größten Respekt. Ihr seid es, die den Laden am Laufen halten und jedes Jahr unzählige Arbeitsstunden investieren. Aber bitte bitte bitte: Wenn Ihr eine Internetseite betreibt dann kümmert Euch auch regelmäßig darum und haltet sie aktuell. Nichts ist schlimmer als eine Internetpräsenz mit veralteten „News“ und Terminen aus dem letzten Jahr. Gerade weil Ihr eine Randsportart betreibt, ist Euch sicherlich daran gelegen, mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen. Doch wenn sich dann doch einmal jemand auf Eure Internetseite verirrt, weil es sich für Euren Sport interessiert, und dann noch nicht einmal die aktuellen Trainingszeiten und -Orte, geschweige denn die Termine der aktuellen Spielsaison findet, ist das extrem frustrierend. Ich spreche hier übrigens aus eigener Erfahrung. Die Folge ist, dass Euch potentielle Zuschauer/Mitspieler durch die Lappen gehen, und dass will doch sicherlich niemand.
Daher hier mein Tipp: Kümmert Euch um Eure Internetseiten und haltet sie aktuell. Und facebook ist meiner Meinung nach kein Ersatz dafür, sondern im Idealfall eine Ergänzung. Wichtige Infos sollten an beiden Stellen veröffentlicht werden; soviel mehr Arbeit ist das nicht und lohnt sich auf jeden Fall.
So, auch auf die Gefahr hin, vielleicht dem einen oder anderen auf den Schlips getreten zu sein, musste ich das einfach mal loslassen. Auch wenn es vielleicht etwas „Off-Topic“ ist, würde mich über den einen oder anderen Kommentar auch zu diesem Thema freuen.
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