fbpx

Musik und Fotografie – eine perfekte Symbiose

Musik und Fotografie – eine perfekte Symbiose

Heute möchte ich einmal über ein Thema schreiben, das mich schon lange beschäftigt. Um genau zu sein, eigentlich seitdem ich mich intensiver der Fotografie widme.

Auch wenn das Beitragsbild hier oben vielleicht etwas anderes suggeriert, möchte ich nicht explizit über die Konzertfotografie schreiben, obwohl es ein Genre ist, in dem ich mich sehr wohl fühle und das mir immer noch viel Spaß macht. Es geht um das Zusammenspiel von Fotografie und Musik – oder auch: Was sind die Gemeinsamkeiten und wie kann beides kombiniert werden?

Inspiriert wurde ich zu diesem Blogbeitrag unter anderem von dem Fotografen Andreas Jorns (dessen Bilder und auch Podcast Radio Jorns ich übrigens jedem an der Fotografie und Musik Interessierten nur wärmstens empfehlen kann).

Was sind die Gemeinsamkeiten von Musik und Fotografie?

Ich bin fest davon überzeugt, dass Fotografie und Musik mehr gemeinsam haben, als man auf den ersten Blick denkt, und es ist sicherlich kein Zufall, dass Menschen, die sich für Fotografie interessieren, oft auch eine große Begeisterung für Musik pflegen.

Timing und Rhythmus

Als Fotograf ist der richtige Moment oft wesentlich. Genau wie in der Musik, in der das perfekte Timing maßgeblich für das Gelingen eines Songs ist, entscheiden auch in der Fotografie teilweise Sekundenbruchteile darüber, ob es ein 08/15-Bild oder eine fesselnde Momentaufnahme wird. Während man bei einem Konzert den Takt fühlt, um in den Rhythmus der Musik einzutauchen, sucht man als Fotograf nach dem perfekten Moment, um das magische Bild einzufangen.
Wohlgemerkt gilt dies natürlich vor allem dann, wenn man Menschen in Aktion fotografiert, wobei es ganz egal ist, ob es sich um ein Rockkonzert, ein Rugbyspiel oder eine Hochzeitsfeier handelt. Es geht immer um den besonderen Moment, der den Unterschied macht zwischen „Ganz nett“ und „WOW!“

Viele Fotografen berichten außerdem, dass sie beim Fotografieren besonders kreativ sind, wenn sie dabei in einen gewissen Rhythmus kommen. Dieser stellt sich ein, wenn alles gut funktioniert, man sich ganz auf die kreative Arbeit konzentriert und es fast mühelos wie von alleine läuft. Sie bezeichnen dieses ja auch gerne als Flow – ein Zustand, der auch Musikern bekannt ist und für ganz besondere Momente sorgt.

Emotionen und Ausdruck

Musik und Fotografie sind beides mächtige Werkzeuge, um Emotionen zu vermitteln. Die Musik kann uns zum Lachen, Weinen oder Tanzen bringen, und Fotografie kann dasselbe tun, indem sie die Besonderheit des Augenblicks einfängt. Beide Medien erlauben es uns, unsere Gefühle auszudrücken und mit anderen zu teilen. Dabei werden sowohl Musik als auch Fotos zwar durchaus individuell unterschiedlich empfunden, was unter anderem mit unserer kulturellen Prägung und unseren Hör- beziehungsweise Sehgewohnheiten zu tun hat. Es gibt aber bei beiden universelle Aspekte, die sogar kulturübergreifend wirken und rund um den Globus ähnliche Reaktionen hervorrufen.

Storytelling

Egal, ob in einem Liedtext, einer Melodie oder in einem Bild – beide Kunstformen erzählen Geschichten. Ein guter Song kann ein ganzes Leben in drei Minuten einfangen, genauso wie ein Foto eine Geschichte erzählen kann, die Worte allein nicht ausdrücken könnten. Fotografie und Musik haben die unglaubliche Fähigkeit, Geschichten zu erzählen und uns auf eine Reise mitzunehmen. Eine weitere Gemeinsamkeit von Musik und Fotografie ist in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, das Storytelling durch eine bewusste Zusammenstellung von einzelnen Elementen, hier also entweder Musikstücke oder Fotos, noch weiter auszubauen. In der Fotografie entstehen so Bildstrecken oder sogar ganze Fotobücher zu einem bestimmten Thema. In der Musik sind es dann beispielsweise so genannte Konzeptalben, in denen die einzelnen Musikstücke nicht isoliert sondern als Gesamtkunstwerk gesehen werden.

Komposition

Sowohl in der Musik als auch in der Fotografie spricht man von Komposition, wenn es um das bewusste Gestalten geht. Ein Musikstück besteht aus verschiedenen Elementen, die geschickt zusammengestellt eine in sich stimmige Komposition ergeben. Genauso ist auch ein Bild aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammengesetzt, die vom Fotografen bewusst arrangiert werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Bei der Musik sind es Noten, Harmonien, Rhythmen, Tempo, Dynamik und Klangfarbe (fällt Dir bei diesem Begriff etwas auf?), bei der Fotografie Formen, Farben, Helligkeiten, Symmetrie und Perspektive. Bei beiden gibt es Regeln, die man lernen kann, aber es ist auch bei beiden so, dass wirklich spannende Dinge erst entstehen, wenn diese Regeln bewusst gebrochen werden.

Der Einsatz von Musik in der Fotografie

Es gibt viele spannende Möglichkeiten, wie Musik und Fotografie miteinander kombiniert werden können. Ich finde, dass beide ganz hervorragend zusammen passen und sich perfekt ergänzen können.

Musikbegleitung beim Fotoshooting

Sehr gerne – und wenn immer möglich – nutze ich Musik, um bei einem Shooting eine angenehme oder passende Stimmung zu erzeugen. Entweder bringe ich eigene Musik mit oder ich bitte die zu fotografierenden Personen, ein paar ihrer Lieblingssongs auszuwählen. Diese streamen wir dann auf meine mitgebrachte Bluetooth-Box und es ist immer wieder verblüffend zu sehen, welchen positiven Einfluss die Musik auf die Stimmung hat, was sich dann letztendlich auch in den Fotos widerspiegelt. Vor allem bei Portraitshootings kann die richtige Musik, zum Beispiel Songs, die für die Person eine besondere Bedeutung haben, Wunder wirken. Denn es kommt gerade hier ja darauf an, dass sich die portraitierte Person öffnet und einen kleinen Blick hinter die Fassade erlaubt, was wesentlich leichter gelingt, wenn die emotionale Ebene angesprochen wird und die Musik im besten Fall sogar dabei hilft, die Kamera und die Situation eines Fotoshootings zumindest kurzzeitig zu vergessen.

Ich habe auf Youtube zwei Playlists mit Songs veröffentlicht, die ich selbst immer gerne bei Fotoshootings verwende. Die erste enthält eher ruhigere Stücke, während die zweite wahrscheinlich mehr für etwas „bewegtere“ Shootings geeignet ist. Diese Playlists werden immer mal wieder verändert, neue Songs kommen hinzu und der eine oder andere fliegt raus. Hört doch einmal rein und lasst Euch inspirieren!

Diashows und Videos

Wenn ich meine Fotos in einer Diashow oder einem Video präsentiere, ist die passende Musik ein wichtiger Bestandteil davon. Die richtige Musikauswahl kann die Stimmung der Bilder verstärken und die Betrachter auf eine emotionale Reise mitnehmen. Dabei habe ich festgestellt, dass bei mir die Musikauswahl oftmals mehr Zeit in Anspruch nimmt als das Zusammenstellen der Fotos und Videoschnipsel.

Darum bin ich auch ein großer Fan von gut gemachten und visuell ansprechenden Musikvideos. Denn auch wenn hier der umgekehrte Weg gegangen wird und zu einem bestehenden Song eine passende visuelle Untermalung kreiert wurde, geht es doch ebenso um ein möglich perfektes Zusammenspiel. Ein kreatives Musikvideo kann in dieser Hinsicht sehr inspirierend sein. In meinen oben genannten Playlists findet Ihr ein paar Videos, die nicht nur musikalisch sondern auch visuell so einiges zu bieten haben.

Unterstützung bei der Bildbearbeitung

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber mir hilft Musik unheimlich bei der Bildbearbeitung. Vor allem wenn es darum geht, eine bestimmte Stimmung zu kreieren. Bei der Bearbeitung von Fotos versuche ich immer, mir die Stimmung des Shootings – entweder die tatsächlich vorhandene oder die, die ich mit den Bildern zu transportieren versuche – wieder ins Gedächtnis zu rufen und ins Bild einfließen zu lassen. Das funktioniert zumindest bei mir mit der entsprechenden Musikuntermalung viel leichter.

Vielleicht noch offensichtlicher ist es bei der Bearbeitung von Fotos, die auf einem Konzert entstanden sind. So höre ich meistens dabei Songs der Band, die ich fotografiert habe – oder zumindest etwas aus dem entsprechenden Genre. Auch hier hilft mit die Musik dabei, die Bearbeitung passend zu wählen.

Falls Du es noch nicht versucht hast, probiere es doch einfach einmal aus und schaue, ob sich durch den Einsatz von Musik Deine Bildbearbeitung verändert oder vielleicht flüssiger von der Hand geht. Deine Erfahrungen interessieren mich wirklich, vielleicht kannst Du ja ein paar Worte dazu in die Kommentare schreiben. Ich würde mich freuen.

Von Musik inspirierte Fotoprojekte

Musik kann sehr inspirierend sein, und manchmal entstehen vor dem geistigen Auge ja beim Hören bereits konkrete Bilder. Das kann ein super Ausgangspunkt für ein arrangiertes Fotoshooting sein.

Oder, eine andere Idee: Wenn Du begeistert von einem Song bist, versuche doch einmal, das Besondere – die Emotionen, das Tempo, die Stimmung, was auch immer – in einem Foto oder einer Fotoserie festzuhalten. Das kann ein sehr spannendes Projekt sein. Besonders reizvoll in einer Gruppe von Fotografen, in der jeder seine Eindrücke auf Basis eines Musikstücks für sich individuell in einem Foto festzuhalten versucht.

Hast Du auch eine Idee für ein Fotoprojekt, das in irgendeiner Weise mit Musik zu tun hat oder von Musik inspiriert ist? Oder hast Du vielleicht sogar schon einmal solch ein Projekt fotografisch umgesetzt? Wie sind Deine persönlichen Erfahrungen mit dem Zusammenspiel von Musik und Fotografie? Schreibe es mir in die Kommentare, ich bin sehr gespannt!

Mich interessiert Deine MeinungWas sagst Du dazu?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

zurück nach oben
schließen Zoom