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Bildbearbeitung – Was bringt’s?

Bildbearbeitung – Was bringt’s?

Wenn ich mich mit anderen Menschen über das Thema Bildbearbeitung unterhalte, stelle ich immer wieder fest, wie weit die Vorstellungen und Meinungen hierzu auseinander gehen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Fotograf*innen handelt oder Menschen, die mit der Fotografie nur sehr wenig am Hut haben. Vor allem bei letzteren herrscht oft die Meinung vor, Bildbearbeitung sei gleichbedeutend mit exzessiver Bildmanipulation nach dem Motto: „Mit Photoshop kann man doch alles machen!“, während es auf der anderen Seite eine ganze Reihe von Foto-Puristen gibt, die jegliche Bildbearbeitung, die über das Beschneiden und Geraderücken eines Fotos hinausgeht, ablehnen.

In der Tat gibt es in der Bearbeitung digitaler Fotos unglaublich viele Möglichkeiten und die Bandbreite ist riesig. Auf jeden Fall ist es immer eine Frage des Ausgangsmaterials, des Verwendungszwecks und nicht zuletzt des persönlichen Geschmacks, wie weit man bei der Bearbeitung gehen will. Jeder Fotograf hat da irgendwann seinen eigenen Stil, der aber auch nur in den seltensten Fällen in Stein gemeißelt ist. Genauso wie die Art des Fotografierens an sich entwickelt sich auch die Art der Bearbeitung im Laufe der Zeit. Auch hier gibt es Trends, wie zum Beispiel ein bestimmter Farblook, der eine zeitlang schwer angesagt ist und danach nur noch müde belächelt wird.

Auf jeden Fall habe ich festgestellt, dass vielen nicht bewusst ist, wie mit gezielter Bildbearbeitung ein Foto qualitativ verbessert werden kann (und wieviel Arbeit das aber manchmal auch ist). Manche Fotograf*innen verzichten ja grundsätzlich darauf, ihre Bilder einer erweiterten Bearbeitung zu unterziehen. Entweder aus Prinzip, Zeitmangel, Faulheit oder Unwissenheit. Dabei sind es manchmal nur ein paar Klicks und ein leichtes Drehen an einer Handvoll Reglern, die einen signifikanten Unterschied machen können.

Wie wär’s mit ein paar Beispielen?

Ich dachte mir, ich zeige Euch einfach mal ein paar Beispiele anhand von Vorher-Nachher-Bildern. Die Vorher-Bilder sind absolut unbearbeitet, direkt als RAW-Datei aus der Kamera, und nur für die Darstellung hier auf der Seite ins jpg-Format umgewandelt.

Für die Nicht-Fotografen unter meinen Leser*innen nur kurz nur Erläuterung: Wenn Ihr Euch die jpg-Bilder anschaut, die aus Eurer Kamera kommen, sind diese alles andere als unbearbeitet, auch wenn Ihr selbst gar nichts damit gemacht habt. Sie werden alle bereits in der Kamera automatisch bearbeitet. Je nachdem welcher Bildstil eingestellt ist, werden sie direkt entrauscht und mit einem Farblook versehen.

Darum hier also jeweils auf der linken Seite das „rohe“ Foto, wie der Sensor der Kamera es aufgenommen hat und auf der rechten Seite das von mir bearbeitete Bild.

Konzertfotografie Konzertfotografie
Vor allem bei Gegenlichtaufnahmen können stärkere Korrekturen notwendig sein.

Konzertfotografie Konzertfotografie

Bandshooting in Köln Bandshooting Joker's Kingdom
Eine gezielte Bearbeitung lässt das Motiv noch markanter hervortreten.

Fotoshooting mit Matze in Köln Musikerportrait mit Gitarre
Strukturen und Kontraste können sehr einfach verstärkt und betont werden.

Sportlerportrait Bonn Foto eines Kickboxers

Sportfotografie Bonn Foto vom Start eines Motocross-Rennens
Auch bei Sportfotos können kleine Korrekturen viel bewirken.

Portraitfoto einer Künstlerin in ihrem Atelier Portraitfotografie Bonn

Falls Euch die Beispiele gefallen haben und Ihr mehr zum Thema Bildbearbeitung lesen und sehen wollt, hinterlasst mir einfach einen Kommentar gleich hier unten!

Meinungen dazu 3 Kommentare

26. Oktober 2023 John Hurd

Your examples here are largely lighting/exposure adjustments. They hve always taken place when developing film.

More questionable are the removable and replacement of objects. Lightroom has just introduced the means to completely alter focus and bokeh through AI (KI). Is it good or bad to allow everyone to be able to take a perfect picture even when none of it ever really existed in the same place?

27. Oktober 2023 Jack

Ich stelle mal die steile These auf, dass viele der „Puristen“ einfach keine Lust haben, sich mit Bildbearbeitung auseinanderzusetzen und schlicht behaupten, sie wollten keine Manipulation und das Bild würde „in der Kamera entstehen“.

11. November 2023 Rainer Kuhn

Es gibt keine unmanipulierten Bilder, weder analog noch digital. Bereits die Art der Filmentwicklung „manipuliert“ das Bild. Digital ergibt sich ein riesiger Unterschied, ob die Raw-Dateil mit Konverter A oder B auf vermeintlich neutral eingestellt wurde. Damit sind Kameratests für mich im Prinzip wertlos, da sie immer auf JPGs beruhen, die in der Kamera auf „neutral“ eingestellt wurden.

Ist demnach alles Geschmackssache.

Womit ich allerdings Probleme habe, sind strukturelle Veränderungen des Bildes. Das ist per se Lüge, war aber auch zu analogen Zeiten völlig normal. Und jetzt auch noch KI? Da kannste nix mehr glauben.

Auch wenn ich mit meiner Einstellung auf verlorenem Posten stehe: Ich will glauben können, dass das, was ich auf dem Bild sehe, sich so vor der Kamera abgespielt hat. Ich will z.B. glauben können, dass meine Vorfahren so ausgesehen haben, wie es auf dem Bild aussieht.

Und nun? Ich weiß es nicht…

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